
Vitamin B9
Unter Folat (Vitamin B9) versteht man den Sammelbegriff aller vitaminwirksamen Derivate der Pteroylmonoglutaminsäure. Als Teil der B-Vitamine gehören sie zu den wasserlöslichen Vitamine, zudem sind sie empfindlich gegenüber Licht, Sauerstoff, Hitze und extremen pH-Werten.
Die tägliche Zufuhr von Folsäure und Folaten liegt in Deutschland meist unter der von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. empfohlenen Menge. In anderen Ländern ist die Supplementierung von Grundnahrungsmittlen wie Weizen oder Reis bereits verpflichtend. Auf dies wird in Deutschland bislang aufgrund der möglichen Toxizität von synthetischer Folsäure verzichtet. Eine unzureichende Folatzufuhr kann die Entstehung von bestimmten Krebsarten, Alzheimer- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen. Insbesondere in der Schwangerschaft birgt eine Unterversorgung mit Folat das Risiko eines Neuralrohdefektes oder anderer Fehlbildungen beim Fötus.
Die Entwicklung und Entdeckung alternativer Folatquellen, bei denen Folat/Folsäure natürlich gebildet wird, ist deshalb ein entscheidender Schritt, um Mangelversorgung entgegenzuwirken. In unserer Gruppe werden Früchte, Getreide- und Fermentationsprodukte, sowie Mikroalgen auf ihren Folatgehalt untersucht. Die Proben werden enzymatisch verdaut, mittels Festphasenextraktion (SPE) aufgereinigt und anschließend mit einer Stabilisotopenverdünnungsanalyse (SIDA) per LCMS/MS quantifiziert. Dabei wird zwischen fünf verschiedenen Vitameren unterschieden: Folsäure, Tetrahydrofolat, 5-Methyltetrahydrofolat, 5-Formyltetrahydrofolat, 10-Formyl-Pteroylmonoglutamat.
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