Unsere jüngste Veröffentlichung wirft ein neues Licht auf die Mykotoxinkontamination von Getreide und getreidebasierten Lebensmitteln. Fabian Dick et al. entwickelten eine QuEChERS-basierte Multi-Mykotoxin-Methode, mit der 24 Alternaria- und Fusarium-Toxine mittels UHPLC-MS/MS analysiert wurden. 136 Proben von Getreide und getreidebasierten Lebensmitteln wurden analysiert, darunter 28 Säuglingsnahrungsprodukte. Über 95 % der Proben waren mit mindestens einem Mykotoxin kontaminiert.
Bei Weizen, Dinkel und Roggen war DON der Hauptkontaminant, andere Trichotecene wurden nur sporadisch gefunden. Haferproben fielen durch einen allgemein höheren T-2- und HT-2-Gehalt auf. Die höchsten Mengen an T-2 wurden in einer Hirseprobe gefunden, die höchsten Mengen an ZEN in einer Maismehlprobe. Die Trichotecen-Kontamination in Reisproben war gering, und lagen unter den in der Literatur angegebenen Werten. Fast alle Proben waren mit Alternaria-Toxinen kontaminiert, was ihr ubiquitäres Vorkommen belegt. Interessanterweise traten in vielen dieser Proben einige modifizierte Alternaria-Toxine auf, hauptsächlich Alternariol-3-Sulfat (AOH-3-S) und Alternariol-Monomethylether-3-Sulfat (AME-3-S). Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, modifizierte Mykotoxine in die Routineanalyse einzubeziehen, da sie die Gesamtexposition erheblich erhöhen können.
Trotz der allgemeinen Kontamination wurden keine Höchst- oder Richtwerte überschritten. Säuglingsnahrung war im Allgemeinen weniger kontaminiert als andere Proben. Nur vier Proben waren völlig frei von den untersuchten Mykotoxinen, allesamt Säuglingsnahrung. Einzelne Proben von Rohstoffen, die für Säuglingsnahrung verwendet werden, wie Reis oder Hirse, wiesen jedoch hohe Werte für AOH, AME und TeA auf. Zusammen mit modifizierten Formen (Sulfate von AOH und AME) gibt dies Anlass für detailliertere Untersuchungen über Alternaria-Mykotoxine in Säuglingsnahrung.
Die publizierte Methode ist ein entscheidender Schritt vorwärts in der Multi-Mykotoxin-Analyse. Insbesondere wurde die QuEChERS-Aufarbeitung umfassend optimiert, so dass sie mit den zuvor von unserer Gruppe entwickelten SPE-Aufarbeitungen konkurrieren kann und sogar mehr Analyten erfasst, schneller ist und die Aufarbeitungszeit und -kosten reduziert. Das Aufarbeitungsverfahren verspricht eine große Kompatibilität für viele Analyten über einen weiten Bereich an Polaritäten und Matrices und kann auch für die Analyse anderer Mykotoxine, wie Aflatoxine und Ochratoxine, eingesetzt werden.
Alle Details zu Materialien und Methoden sowie weitere Ergebnisse gibt es hier als Open-Access.