Hintergrund: Die Holzindustrie erkennt zunehmend auch die Bedeutung von nachhaltigeren und erneuerbaren Additiven/Zusatzstoffen. Herkömmliche Holzklebstoffe, die häufig aus synthetischen und fossilen Ressourcen gewonnen werden, geben Anlass zu Bedenken hinsichtlich ihrer Toxikologie, ökologischen Auswirkungen und Nachhaltigkeit. Biobasierte Klebstoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen stammen, bieten diesbezüglich Vorteile und können zudem die Prozesssicherheit und die Recyclingfähigkeit erhöhen sowie gleichzeitig die CO₂-Bilanz reduzieren. Diese Forschungsinitiative zielt darauf ab, die Verwendung von aus Zucker gewonnenen Polymeren für die Formulierung umweltfreundlicher und wirksamer Klebstoffe für holzbasierte Anwendungen zu untersuchen. 

Methodologie: Diese Forschung stützt sich auf Laborexperimente, die in den Arbeitsbereichen/Forschungsgruppen "Holzchemie" und "Holztechnologie" durchgeführt werden. Das experimentelle Vorgehen läuft in mehreren Schritten ab:

1. Vorbereitung des Klebstoffs: Die Klebstoffformulierung auf Zuckerbasis wird gemischt und vor dem Auftragen auf das Schichtholz durch Erhitzen vorkondensiert. Die chemische Analyse des hergestellten Klebstoffs wird mit Hilfe der IR-Spektroskopie durchgeführt. Darüber hinaus wird die Vernetzung mittels Evolved Gas Analysis (EGA) bewertet. Die rheologischen Eigenschaften der entwickelten Klebstoffe werden mit einem Rheometer untersucht. 

2. Anwendung und mechanische Prüfung: Im holztechnologischen Labor wird der formulierte Klebstoff durch Heißpressen auf Schichtholz aufgetragen. Die mechanische Leistung wird sowohl unter trockenen als auch unter nassen Bedingungen z.B. mittels Zugscherprüfungen bewertet.

Ansprechpartner:

Prof. Jan Willem Van de Kulien; vandekuilen(at)hfm.tum.de

Dr. Merve Özparpucu; oezparpucu(at)hfm.tum.de