BioReSt: Vorbereitung einer Bayerischen Biomasse-Ressourcenstrategie – wissenschaftliche Grundlagen und Empfehlungen
Problemstellung
Die Bioökonomie-Strategie Bayerns sieht den Wandel von der fossil- zur bio-basierten Wirtschaftsweise vor. Dabei sollen effiziente und innovative Produktions- und Nutzungsansätze der biologischen Ressourcen (Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen) angewandt werden, die gleichzeitig mit den Zielen Klimaschutz, Biodiversitätserhalt, Wohlstandssicherung und globaler Gerechtigkeit im Einklang stehen. Aus dieser Idee heraus wurde dieses Kooperationsprojekt gestartet, das der wissenschaftlich fundierten Vorbereitung der Bayerischen Biomasse-Ressourcenstrategie dienen soll. Dazu ist umfangreiches Wissen über die vorhandenen sowie möglichen Biomasseströme in Bayern einerseits und eine möglichst ökonomische und ökologische Bereitstellung, Nutzung und Kreislaufführung dieser Rohstoffe andererseits notwendig. Für eine solche Biomassen-Ressourcenstrategie fehlen aber noch viele Informationen sowohl auf der Seite der Rohstoffbereitstellung als auch auf der Seite der Nutzung und Kreislaufwirtschaft. Zudem bedarf es einer integrativen Gesamtbewertung hinsichtlich regionaler Substitutions- und Verschiebungseffekte.
Ziel des Vorhabens
Ziel des Verbundprojektes ist es daher, die Verfügbarkeit und die Potenziale biogener nachwachsender Roh-, Rest- und Abfallstoffe für deren stoffliche und energetische Nutzung zu ermitteln sowie integriert zu bewerten. Dabei sollen Nachhaltigkeitskriterien, die sowohl für regionale als auch für importierte Biomasse gelten, erarbeitet werden. Auf dieser Grundlage sollen Empfehlungen abgeleitet werden, welche nachwachsenden Rohstoffe im Sinne einer nachhaltigen Nutzung regional angebaut bzw. (rück-)gewonnen und in welche bestehenden und neuen Wertschöpfungskreisläufe die Roh- und Reststoffe aufgenommen werden können, wobei die Bedarfe der Nahrungs- und Futtermittelproduktion und die Energiewende berücksichtigt werden.
Methodik
Die geplante Methodik folgt der Vorgehensweise des Stoffstrommanagements eingeteilt in Systemanalyse, Stoffstromanalyse, Bewertung und Strategieentwicklung mit folgenden Arbeitspaketen: AP 1 Schaffung einer Datengrundlage zur Ressourcenverfügbarkeit von biogenen Primär- und Sekundärressourcen inklusive Rest- und Abfallstoffen, AP2 Ermittlung ausgewählter Potenziale der Rohstoffarten bzw. Holzarten und -Sortimente, AP3 Erstellung einer Bayerischen Stoffstromanalyse für bio-basierte Produkte aus land- und forstlichen Roh-, Rest- und Abfallstoffen – Status Quo, AP4 Harmonisierte ökologische und ökonomische Bewertung des Status Quo, AP5 Konsequentielle Nachhaltigkeitsbewertung ausgewählter Szenarien traditionelle und innovativer Produktsysteme, AP6 Ableitung von Hinweisen und Empfehlungen für eine Bayerische Biomasse-Ressourcenstrategie.
Forschungsschwerpunkt der HFM
Der Lehrstuhl für Holzwissenschaft mit dem Forschungsbereich Stoffstrommanagement hat dabei den Fokus auf der integrativen und konsequentiellen Bewertung von ausgewählten Szenarien traditioneller und innovativer Holzproduktsysteme im Rahmen der Bioökonomiestrategie. Es gilt insbesondere zu untersuchen, welche Auswirkungen mögliche Substitutionen und Verschiebungen nach sich ziehen und wie Produktsysteme agrarischer und forstlicher Biomasse auf der regionalen Ebene Bayerns vernetzt werden können. Als Grundlage hierzu müssen Nachhaltigkeitskriterien erarbeitet werden, die sowohl für regionale als auch für importierte Biomasse gelten.
Laufzeit: 07/2021 - 10/2024
Bearbeitung:
Lehrstuhl für Holzwissenschaft: Tobias Nitschke, Anna Sander-Titgemeyer, Gabriele Weber-Blaschke
Weitere Projektpartner:
- Technische Universität München, Professur für Circular Economy (TUM-CE) https://cec.cs.tum.de/
- Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) https://www.lfl.bayern.de/iba/agrarstruktur/index.php
- Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) https://www.lwf.bayern.de/forsttechnik-holz/biomassenutzung/279092/index.php
- Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ) https://www.tfz.bayern.de/tfz/index.php
Gefördert durch:
Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten