REGULUS-LabForest: Reallabor Universitätsforst für nachhaltiges Verjüngungsmanagement im Klimawandel
Der Klimawandel bedroht zunehmend die forstwirtschaftlichen Erträge in Europa, sowie die Anfälligkeit der Wälder für großflächige Störungen, z.B. durch Borkenkäfer Gerade nach den Dürresommern in 2018 und 2019 hatte dies eine substantielle Zunahme der Störungen in den Wäldern zur Folge. Zugleich wird eine Zunahme der Nachfrage nach Holzprodukten und weiteren Ökosystemleistungen des Waldes (z.B. der Klimaregulierung) prognostiziert, wodurch die Anforderungen an eine resiliente Forstwirtschaft weiter steigen.
Das übergreifende Ziel dieses Projektvorhabens ist die Einrichtung eines Reallabors im universitätseigenen Forstbetrieb der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) nahe Landshut in enger Zusammenarbeit mit Forschungsgruppen der School of Life Science der Technischen Universität München (TUM) und dem Institut für Forstbotanik und Forstzoologie der Technischen Universität Dresden (TUD). Den Kern einer dreijährigen Forschungs- und Entwicklungsphase des Projekts bildet ein Realexperiment, das es erstmals erlaubt, die forst- und holzwirtschaftlichen Effekte verschiedener Managementoptionen in Verbindung mit Störungen zu vergleichen und in Kombination mit ihren Auswirkungen auf Biodiversität und wichtige Ökosystemleistungen zu bewerten. Zentraler methodischer Bestandteil ist die enge Verknüpfung von in situ Messdaten über moderne Fernerkundungsdaten mit prozess- und datenbasierten hydrologischen Modellen, dynamischen Vegetationsmodellen, ökonomischen Modellen sowie holztechnischer Daten und Ökobilanzierungsmodellen.
In der Verstetigungsphase verfolgt das Projekt das Ziel, auf mehreren Ebenen den Transfer der wissenschaftlichen Ergebnisse des Reallabors in die Praxis durch die Schaffung einer Bildungsstätte zu forcieren. Dies betrifft neben der universitären Lehre mit Stärkung interdisziplinärer Lehrformate den Austausch junger Wissenschaftler*innen und den Transfer in die forstliche Praxis durch die Praxispartner Waldbauernschule (WBS) und Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) sowie dem assoziierten Partner Bayerische Staatsforsten (BaySF). Der mittel- bis langfristige Fortbestand der Bildungsstätte wird seitens der Universität angestrebt.
Weitergehende Informationen zur Förderinitiative REGULUS sowie allen Regionalen Fördergruppen bzw. Projekten, finden Sie unter: REGULUS
Laufzeit: 02/2024 – 01/2029
Bearbeitung:
Leitung AP7 und AP8, Mitarbeit in weiteren APs:
Holzforschung München: Mandy Cummings, Gabriele Weber-Blaschke, Andriy Kovryga, Jan-Willem van de Kuilen
Abbildung: Alle APs und ihre Vernetzung
Forstschungseinrichtungen & Wissenstransfer:
- Department für Geographie, LMU München (Prof. Dr. Lukas Lehnert: Projektleitung; Dr. Wolfgang Obermeier: Leitung der Innovationsgruppe,
Prof. Dr. Ralf Ludwig, Prof. Dr. Julia Pongratz) - Professur für Waldinventur und nachhaltige Nutzung, TU München (Prof. Dr. Thomas Knoke)
- Holzforschung München, TU München (Prof. Dr. Gabriele Weber-Blaschke, Prof. Dr. Jan-Willem van de Kuilen)
- Professur für Forstzoologie, TU Dresden (Prof. Dr. Sebastian Seibold)
- Abteilung Waldschutz, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) (Dr. Andreas Hahn)
- Abteilung Waldbau, Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) (Dr. Hans-Joachim Klemmt)
Praxisakteur & Wissenstransfer
- Gräflich Arco-Zinneberg'sches Forstamt, Inhaberin Anna Theresa Maria Gräfin v.u.z. Arco-Zinneberg
- Bayerische Staatsforsten (BaySF) (Dr. Sebastian Höllerl)
- Bayerische Waldbauernschule (Kai Sühlfleisch)
- Forstverwaltung Gotzing (Jan Linder)
Assoziierte Partner
- Department of Earth and Atmospheric Sciences, University of Alberta, Canada (Prof. Dr. Arturo Sanchez-Azofeifa)
Gefördert durch: