REGULUS-ISAR: Innovationsnetzwerk Stoffliche Altholznutzung auf regionaler Ebene (ISAR)
Teilvorhaben: Modellierung von Altholzaufkommen und -verwendung, dynamische Altholzsystemsimulation und Bewertung
Die Transformation von einer fossil-basierten zu einer biobasierten Wirtschaft lässt eine erhöhte Holznutzung mit neuen Marktakteuren erwarten. Neben der langfristigen Kohlenstoffbindung (Klimaschutz) gehört Ressourceneffizienz zu den maßgeblichen Zielen im Holzbereich. Für die Entwicklung einer zirkulären, holzbasierten Bioökonomie ist die Entwicklung neuer Wiederverwendungs- und Recyclingverfahren im Sinne der Kaskadennutzung unerlässlich. Bisher wird Altholz überwiegend energetisch verwertet, so dass das im Altholz immanente C-Bindungspotential sowie das Substitutionspotential gegenüber fossilen Rohstoffen und Primärholz mit entsprechendem Umweltentlastungspotential bisher nicht genutzt wird. Akteure haben allerdings aktuell durch bestehende Investitionen und generelle Vorbehalte wenig Anreize, eine hochwertige stoffliche Verwertung anzustoßen.
Daher ist das Ziel des Verbundprojekts die Erstellung eines Innovationskonzepts zur kreislaufoptimierten stofflichen Nutzung von Altholz (Forschungsphase) in einem Open Innovation-Ansatz und dessen Validierung in Reallaboren (Umsetzungsphase) für Bayern. Diese Ergebnisse sollen zum einem genutzt werden, um die Optimierungspotenziale und Maßnahmen für eine Implementierung des Konzepts in der Praxis aufzuzeigen. Dabei sollen bestehende Herausforderungen und Chancen identifiziert und beispielhaft mittels eines Open Innovation Ansatzes Innovationspfade erarbeitet werden, die technisch und wirtschaftlich umsetzbar sowie ökologisch und gesellschaftlich geeignet sind. Ausgehend von einem zirkulären Kaskadenmodell werden drei Innovationpfade verfolgt:
- Dimensionserhaltenden Vollholz-Verwendung (Sortierung und Aufbereitung von Altholz bis zur Entwicklung eines Produktes)
- Entwicklung und Optimierung von chemischen Aufschlussverfahren für Altholz als Rohstoff in Bioraffinerien
- Potenziale von Altholz als Substrat für Pilzmyzel-basierte Werkstoffe und Entwicklung entsprechender Produkte
Laufzeit: 02/2023 – 01/2026
Bearbeitung:
AP1, AP4 und AP7:
Lehrstuhl für Holzwissenschaft: Mika Hayashi, Gabriele Weber-Blaschke
Der Projektteil der Arbeitsgruppe Stoffstrommanagement behandelt die Arbeitspakete AP1, AP4 und AP7. Im AP1 wird der zukünftige Altholzstrom modelliert und validiert. Weiterführend wird im AP4 eine prospektive Ökobilanzierung von ausgewählten Altholz-Innovationspfaden und Altholz-Produkten durchgeführt.
Arbeitspaket 7 hat das Ziel, die wichtigsten Einflussfaktoren auf Altholzflüsse zu identifizieren und Wechselwirkungen zu analysieren, darauf aufbauend ein dynamisches Altholzsystem-Simulations (dAHSS)-Modell zu erstellen, Szenarien zu entwickeln und diese anhand von Realdaten zu validieren und zu bewerten.
Weitere Projektpartner
- Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH (Stefan Torno)
Admin. Koordination und Wissenstransferpartner
=> AP8 - Technische Universität München (Professur für Pilzbiotechnologie in der Holzwissenschaft, Philipp Benz)
=> AP3.2 und AP3.3 - Technische Hochschule Rosenheim (Professur für Nachhaltige Produktentwicklung und Management, Sandra Krommes; Professur für angewandte Chemie, Dominik Pentlehner; Professur für Massivholzver- und Massivholzbearbeitung, Matthias Zscheile; Zentrum für biobasierte Materialien, Veronika Auer)
=> AP2, AP3.1, AP3.2 und AP6 - Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Professur für Marketing und Management Nachwachsender Rohstoffe, Klaus Menrad)
=> AP5 - Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (Abteilung Forsttechnik, Betriebswirtschaft und Holz; Johannes Metsch)
=> AP1 - Franz Obermeier GmbH (Praxispartner)
- Landpack GmbH (Praxispartner)
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